Wie Industrie 4.0 den Service optimiert

Veröffentlicht: 08.08.2017 Aktualisiert: 18.11.2025

Industrie 4.0 transformiert nicht nur die Produktion, sondern auch After-Sales & Service. Lesen Sie, was sich hinter dem Begriff verbirgt, welche Chancen Industrie 4.0 eröffnet und wie sie Serviceprozesse verbessert.

Was ist Industrie 4.0?

Die Grundlage von Industrie 4.0 ist die Vernetzung von Maschinen, Komponenten und Menschen. Die Kommunikation erfolgt über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, also nicht nur in einem Unternehmen, sondern auch darüber hinaus zum Beispiel mit Zulieferern, Logistik und Kunden. Die digitalen Technologien erweitern das Know-how und sorgen für einen Austausch von Informationen in Echtzeit. Ziel ist es, die Produktion effizienter, transparenter und flexibler zu gestalten. Für Unternehmen aus verschiedensten Branchen ist es wichtig, neben möglichen Risiken vor allem die enormen Chancen der Industrie 4.0 zu erkennen und diese für sich zu nutzen.

Welche Chancen bietet Industrie 4.0 für Maschinenhersteller?

  • Schnellere, effizientere und flexiblere Produktion: Intelligente Produktionssysteme erhöhen die Effizienz von Organisation und Prozessen. Das kann auch zur Nachhaltigkeit beitragen, zum Beispiel durch einen verringerten Energieverbrauch.
  • Entwicklung von kundenzentrierten Lösungen: Automatisierung und Losgröße 1 schließen einander nicht aus. Wandelbare Fabriken ermöglichen es, individualisierte Produkte in kleiner Stückzahl zu bezahlbaren Preisen herzustellen. Unternehmen können so auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Kunden eingehen.
  • Intelligente Nutzung von Daten: Der Datenaustausch ist über den gesamten Lebenszyklus hinweg möglich. Werden die Daten richtig ausgewertet, bieten sie große Potenziale für die Nutzung in Konstruktion, Produktion und im Service. 

 

Die Digitalisierung ist längst zum Erfolgsfaktor für die Wirtschaft geworden. Laut einer Bitkom-Studie zu Industrie 4.0 aus dem Jahr 2025 sehen 81 Prozent der rund 550 befragten Unternehmen überwiegend Chancen in der Industrie 4.0. 71 Prozent setzten zu diesem Zeitpunkt bereits konkrete Anwendungen ein.

Unternehmen, die ihre Produktion vernetzen und digitalisieren, schaffen die Grundlagen für Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft. Das sehen auch die Befragten so: 96 Prozent geben an, dass Industrie 4.0 unverzichtbar sei, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Wie funktioniert Industrie 4.0?

Durch Industrie 4.0 bzw. Internet of Things (IoT) kommunizieren Maschinen und Geräte über das Internet miteinander: Sie tauschen relevante Informationen aus, analysieren sie und leiten eigenständig Arbeitsschritte ein.

Ein Beispiel aus der Praxis: Dank Industrie 4.0 erkennt eine Maschine von selbst, wenn sie ein Ersatzteil benötigt. Sie identifiziert es in einem intelligenten Ersatzteilkatalog und meldet dies dem Kunden oder direkt dem Hersteller. Diese haben nun alle Informationen, um einen Serviceauftrag einzuleiten.

Die Maschine könnte sogar schon vor einem Stillstand erkennen, welches Teil in absehbarer Zeit defekt sein wird. So kann sie das benötigte Ersatzteil vor dem Verschleiß selbstständig in einem intelligenten Ersatzteilkatalog mit Shop-Funktion bestellen und einen Serviceauftrag einleiten. Ähnlich kann es sich bei Wartung und Instandhaltung verhalten. Dieses Szenario ist keine Zukunftsmusik: Mit der Ersatzteilkatalog-Software von Quanos und den richtigen Daten funktionieren diese Prozesse schon heute.

Service-Informationssystem: Datenlieferant für Industrie 4.0

Ohne Daten ist eine intelligente Vernetzung beinahe unmöglich. Hier setzt Quanos mit seinem Ersatzteilkatalog und Service-Informationssystem an. Eine der Grundvoraussetzungen für die Umsetzung von Industrie 4.0 ist die eindeutige und vor allem automatische Identifizierbarkeit von Objekten und Informationen (Materialien, Maschinen, Baugruppen, Dokumenten usw.). Quanos macht genau das möglich: In unserem Service-Informationssystem finden Nutzer das benötigte Ersatzteil schnell und treffsicher. Zusätzlich erhalten sie umfassende Informationen rund um das gesuchte Teil.

Alle für Service, Reparatur, Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilbeschaffung benötigten Daten und Informationen stehen in einem System bereit, darunter Ersatzteilinformationen, Schaltpläne, Service-Handbücher, Bulletins, Bauvarianten, Bauzustände und Modelleigenschaften.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • personalisiert, aktuell, ortsunabhängig, mobil, rund um die Uhr verfügbar, in bis zu 35 Sprachen
  • vollständige Automatisierung möglich
  • Anbindung an alle führenden Systeme durch offene Schnittstellen

 

Nutzungsszenarien für Service-Informationssysteme

1. Ersatzteilservice

Benötigt eine Maschine Ersatzteile, identifiziert der Kunde sie mit dem intelligenten Ersatzteilkatalog und mit Unterstützung der Maschine. Im Anschluss kann er sie direkt bestellen. Die Vorteile: Fehlbestellungen werden vermindert, es spart Zeit und Ressourcen und Kunden können sich auf ihre Kernarbeit konzentrieren.

 

2. Fehlerbehebung

Bei einem Problem löst die Maschine ein Serviceticket aus. Der Servicetechniker schaltet sich aus der Ferne auf die Maschine und kann den Fehler schnell remote beheben. Das spart wertvolle Zeit und vermeidet Stillstandzeiten sowie Folgeschäden.

 

3. Wartung

Steht eine Wartung an einer Maschine an, sendet die Maschine automatisch eine Meldung an die jeweilige Serviceabteilung des Herstellers. Diese kann nun die Wartung mit dem Kunden planen und einen Termin vereinbaren. Dies reduziert die Stillstandzeiten bei der Wartung deutlich und sorgt dafür, dass diese zu einem günstigen Zeitpunkt stattfindet.

 

Was folgt aus der vierten Industriellen Revolution?

Knapp 15 Jahre, nachdem der Begriff geprägt wurde, ist Industrie 4.0 keine Vision mehr, sondern in vielen deutschen Unternehmen Realität. Die Digitalisierung schreitet voran und bietet neue Möglichkeiten, um Produktion und Service zu optimieren. Künstliche Intelligenz ist dabei ein wichtiger Baustein. Im Bereich von After-Sales & Service unterstützt sie beispielsweise bei der Erkennung von Ersatzteilen oder hilft, Wartungen besser zu planen (Predictive Maintenance). Cloud-Computing und vernetzte Plattformen treiben die Digitalisierung weiter voran. Sie ermöglichen den automatisierten Datenaustausch und machen Informationen für alle Beteiligten nutzbar, auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Service-Informationssysteme sind dabei ein unverzichtbares Element von Industrie 4.0, da sie Abläufe automatisieren und effizienter gestalten.

 

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