Neue Geschäftsmodelle gesucht? Mit digitalen Zwillingen Betreibermodelle und mehr umsetzen

Veröffentlicht: 19.01.2023 Aktualisiert: 10.11.2023

Der Spruch „Wer rastet, der rostet“ war noch nie so relevant wie heute. Wollen Maschinen- und Anlagenbauer wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie neue Geschäftsmodelle entwickeln. Erfahren Sie, warum Hersteller den Anschluss nicht verlieren dürfen und wie Ihr Unternehmen auf die digitale Überholspur wechselt.

Deutsche Unternehmen verlieren den digitalen Anschluss

2019 fragte der Digitalverband Bitkom deutsche Industrieunternehmen, ob die Digitalisierung ihr Geschäftsmodell beeinflusst. 65 Prozent der Befragten stimmten zu. Bitkom-Präsident Achim Berg sagte damals: „Wir sehen ganz deutlich, dass die eigentliche Revolution von Industrie 4.0 nicht allein in der Produktion, sondern bei den Geschäftsmodellen stattfindet. Daher sollte jedes Unternehmen sein Geschäftsmodell auf den digitalen Prüfstand stellen.“ 

Was hält Maschinenbauer davon ab, digital durchzustarten?

Der VDMA und die Berater von McKinsey haben in einer gemeinsamen Publikation Hemmnisse und Herausforderungen bei der Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle untersucht:  

  • Maschinen- und Anlagenbauern fehlt technisches und Management-Know-how.  
  • Unternehmen fürchten den Verlust von Daten oder sehen ihre Datenintegrität gefährdet.  
  • Wer heute schon Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Plattformen anbietet, verpasst trotzdem Chancen durch fehlende Datenmonetarisierung

Die Untersuchung zeigt auch: Betreibermodelle wie „Pay per Use“ stehen bei vielen Maschinen- und Anlagenbauern noch nicht auf der Agenda. Das mag daran liegen, dass sie keinen Bedarf sehen oder ihre bisherigen Geschäftsmodelle noch funktionieren. Allerdings ist das zu kurz gedacht

 

Deshalb braucht der Maschinenbau neue Geschäftsmodelle

Unternehmen müssen sich immer schneller auf neue Kunden- und Marktbedürfnisse einstellen. Neben Kundenzentrierung sind digitale Geschäftsmodelle dafür unverzichtbar. Wer es schafft, Produkte und Services zu digitalisieren, gestaltet den Markt aktiv mit und vergrößert den Vorsprung zum Wettbewerb. 

Das heißt nicht, dass Industrieunternehmen Ingenieure gegen Entwickler eintauschen müssen. Vielmehr geht es darum, die Produktwelt enger mit digitalen Technologien zu verzahnen. Werkzeuge, Maschinen und Ersatzteile bleiben wichtige Assets. Was sich verändert, ist der Fokus:  

  • Der Verkauf tritt in den Hintergrund, während Nutzung und Ertrag der Maschinen zu neuen Umsatzquellen werden.   
  • Je besser die Maschine eines Maschinenbauers performt, desto höher ist der Ertrag.  
  • Neben schwarzen Zahlen profitieren Unternehmen von Daten, die als Basis für neue Geschäftsmodelle dienen. Damit lassen sich Smart Services wie Predictive Maintenance aufbauen und perfektionieren. 

Neue Geschäftsmodelle ermöglichen es Maschinen- und Anlagenbauern außerdem, sich im Bereich Nachhaltigkeit als Vorreiter zu positionieren. Sie können damit zum einen ihren Umsatz steigern und zum anderen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Diese Ansicht teilt auch die Plattform Industrie 4.0 in einem Thesenpapier zu Industrie 4.0 und Nachhaltigkeit.  

Beispiel: Das Betreibermodell für den Maschinen- und Anlagenbau

Das Betreibermodell zeigt schon heute, wie ein digitales Geschäftsmodell für Maschinenbauer aussehen kann. Es basiert nicht mehr auf dem Verkauf von Maschinen, Anlagen und Geräten, sondern des Outputs.  

Produzenten investieren nicht mehr in die Anschaffung einer neuen Maschine, sondern in ihre Leistung. Bei einem Druckluftkompressor ist das zum Beispiel die Menge der komprimierten Luft.  

Vorteile für Maschinenbauer:  

  • langfristige Kundenbindung 
  • Gewinnung von Daten für die Produktverbesserung und Entwicklung weiterer Services 
  • Umsatz hängt von der Performance ab, nicht von der Zahl verkaufter Maschinen 

Vorteile für Anlagenbetreiber:  

  • Kapitaleinsatz verschiebt sich von CapEx zu OpEx 
  • Wartung und Instandhaltung übernimmt der Maschinenbauer 
  • planbare Kosten 

Weitere Beispiele fassen wir in unserem Blogartikel zum Thema Smart Services für Sie zusammen. 

Ziele von digitalen Geschäftsmodellen

Mit digitalen Geschäftsmodellen bieten Maschinen- und Anlagenbauer ihren Kunden einen Anreiz, ihre Dienste langfristig zu nutzen. Sie selbst erhoffen sich laut der VDMA-Umfrage folgende Vorteile: 

  • Optimierung des Ressourceneinsatzes 
  • Verbesserung des Anlagen-Outputs und der Overall Equipment Effectiveness (OEE) 
  • Verbesserungen in Service, After-Sales und Maintenance 
  • Flexibilisierung der Anlagennutzung 

So setzen Industrieunternehmen neue Geschäftsmodelle um

Damit Hersteller digitale Geschäftsmodelle aufbauen und weiterentwickeln können, müssen sie ihre Maschinen und Serviceinformationen jederzeit im Blick haben. Die nötige Transparenz und Vernetzung liefern Daten, die im Betrieb und bei der Wartung und Instandhaltung entstehen. 

Maschinenbauer benötigen also eine Wissensbasis rund um ihre Produkte und Serviceprozesse. Digitale Zwillinge bieten die nötige Infrastruktur dafür: Sie bündeln Informationen zentral und in Echtzeit und erzeugen ein virtuelles Abbild von Ersatzteilen, Geräten und Anlagen – einen Digital Information Twin.  

Wartungen an der realen Maschine werden auch in den Stammdaten des Digital Twins hinterlegt und sind aktuell und zentral verfügbar. So entsteht ein digitaler Lebenslauf für Anlagen und Komponenten.  

Vorteile für Maschinenbauer und ihre Kunden: 

  • einfacher Aufbau neuer Vertriebskanäle für Ersatzteile, Werkzeuge oder Services 
  • kontinuierliche Verbesserung der Service-KPIs 
  • bidirektionale Verknüpfung von Serviceinformationen und Dokumentationen zu Verschleiß- und Ersatzteilen  
  • optimierter Informationstransfer zwischen Abteilungen und mit den Kunden 
  • umfangreiche Daten zu Kundenzufriedenheit, Maschinen-Performance, Wartung und Instandhaltung 
  • solide Basis für Self-Service-Portale 
  • gesteigerte Kundenbindung  

 

Ihr Einstieg in die Welt der digitalen Zwillinge: Der Quanos InfoTwin

Der Quanos InfoTwin erweckt digitale Zwillinge für die Industrie schon heute sicher und ohne hohen IT-Aufwand zum Leben. Die Cloud-Lösung verbindet Informationen aus After-Sales und Service mit Produktinformationen und stellt diese in einer intuitiven Weboberfläche für Kunden und Mitarbeiter zur Verfügung.  

Die Verteilung der Service-Dokumentation erfolgt passgenau und sicher an eine festgelegte Zielgruppe. Das erhöht zum einen das Vertrauen der Nutzer und vereinfacht zum anderen die Monetarisierung, da Inhalte auf Wunsch kostenpflichtig angeboten werden können.   

Hersteller und Betreiber bilden mit dem InfoTwin ihre Maschinen und Anlagen im Feld ab. Für den Datentransfer bietet die Plattform moderne API-Schnittstellen zu gängigen Tools wie CAD, ERP oder PLM. Unternehmen müssen deshalb nicht befürchten, dass ihre IT-Ressourcen durch die Einführung des digitalen Zwillings tagelang geblockt sind.  

Die Cloud-Software wird stetig weiterentwickelt und ist automatisch auf dem aktuellen Stand. Außerdem lässt sich der modulare InfoTwin nutzen, um ausgehend von Ersatzteilinformationen und Technischen Dokumentationen schrittweise weitere Smart Services umzusetzen – je nachdem, wie sich die Anforderungen im Unternehmen oder bei den Kunden verändern.  

 

So gehen Maschinenbauer jetzt vor

Wenn Ihr Unternehmen bereit für neue Geschäftsmodelle ist und Sie Ihren Service auf das nächste Level heben möchten, stehen Ihnen die Experten von Quanos mit jahrelanger Erfahrung zur Seite. 

Wichtige Fragen, die Unternehmen typischerweise rund um den Quanos InfoTwin haben, beantwortet eine kostenfreie Online-Demo. Machen Sie sich jetzt ein Bild von den Vorteilen digitaler Zwillinge. 

 

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