„Für eine kleine Redaktion lohnt sich das nicht“ – Was ein Kunde dazu sagt…

Veröffentlicht: 12.05.2015 Aktualisiert: 23.01.2023

Vor kurzem hatten wir hier ein Interview zum Thema ST4 in Ein-Personen-Redaktion mit Michael Rohde von der iTAC Software AG. Heute berichtet Lars Heßling von der SICAT, warum er mit ST4 arbeitet. Auch er als "Einzelkämpfer".

Unser Unternehmen, die SICAT GmbH & Co.KG, stellt 3D-Software, Bohrschablonen und Therapieschienen für die Medizinbranche her. Das sind Produkte rund um den Bereich Implantologie, Funktionsdiagnostik und Therapie für die Zahn- und Schlafmedizin. Kurz erklärt: Der Arzt erfasst und kombiniert Daten in der Software. Im zweiten Schritt plant er virtuell die Behandlung in 3D. Und zum Schluss werden von SICAT die entsprechenden Bohrschablonen oder Therapieschienen gemäß Planung angefertigt.

Wie wir an ein CMS kamen
Vor meiner Zeit bei SiCAT wurden die Gebrauchsanweisungen wie in vielen Unternehmen nebenbei von den Software-Entwicklern erstellt. Dazu wurde die DocBook-DTD verwendet. Die Produktion erfolgte über einen selbst zusammengestellten Satz an Tools.
Als eine Erweiterung der Produktpalette anstand, hat das Unternehmen rechtzeitig reagiert und sich für den Aufbau einer Technischen Redaktion entschieden. Und auf diesem Weg kam ich 2012 ins Unternehmen. Mir wurde ausreichend Zeit gelassen, um den Arbeitsprozess zu organisieren, was auch beinhaltete, die Software für meine zukünftige Arbeit festzulegen. Dabei wurde schnell klar, dass meine Aufgaben nur mit einem Redaktionssystem zu bewältigen sein würden. Nach einer gründlichen Vorrecherche blieben zwei Systeme übrig, die ich bezogen auf unsere Anforderungen getestet habe. Für SCHEMA ST4 habe ich mich letztendlich entschieden, weil die Zusammenstellung der Dokumente damit einfacher war und auch, weil unser Mutterkonzern Sirona dasselbe Redaktionssystem einsetzt.
Mir war der Aspekt Standardisierung von Anfang an sehr wichtig. Deshalb habe ich zu Beginn meiner Anstellung Zeit in einen Redaktionsleitfaden investiert. Für den Erstellungs- und Pflegeaufwand gibt es für mich zwei gute Gründe: Zum einen können sich unsere Anwender durch den einheitlichen Aufbau und Stil besser auf die richtige Anwendung unserer Produkte konzentrieren. Zum anderen könnte es durchaus passieren, dass aus meiner Ein-Mann-Redaktion in Zukunft ein Redaktionsteam wächst.

Die Bilanz: Große Entlastung, kaum Nachteile
Die größten Vorteile von SCHEMA ST4 sind für uns zum einen die einfache Zusammenstellung der Dokumente. Da wurden unsere Erwartungen ganz und gar erfüllt. Zum anderen - und das war vor allem zu Beginn wichtig - der Layout-Editor. Dieser ermöglicht zunächst einfache Anpassungen auch ohne XPath-Kenntnisse, welche man sich aus meiner Sicht aber nach und nach aneignen sollte.
Was mir speziell bei der Beschreibung unserer Software enorm hilft, ist der Callout-Editor. Damit kann ich unsere Screenshots sehr gut betiteln.
Ein weiterer - unverhoffter - Vorteil sind die Variablentabellen, welche sich mit Excel-Tabellen füttern lassen. Unsere Entwickler haben für die Entwicklungsumgebung ein Tool geschrieben, das unsere Softwaretexte in Excel-Tabellen exportiert. So kann ich die Texte direkt importieren und exakt so wiedergeben, wie wir sie in der Software verwenden.
Allerdings würde ich mir schon wünschen, dass manches einfacher geht – auch wenn ST4 ein Expertensystem ist: Als größten Nachteil empfinde ich, dass bestimmte Einstellungen beim Layout auch mit CSS-Kenntnissen nicht direkt in Schema änderbar sind, beispielsweise die Breite der Marginalienspalte bei HTML-Produktionen.

Fazit: Eine runde Sache
Nach unserer bisherigen Erfahrung eignet sich ST4 sehr wohl für den Einsatz in kleinen Redaktionen – auch In-Personen-Redaktion. Denn die Kernthemen wie Standardisierung, Modularisierung und Wiederverwendbarkeit sind dort mindestens ebenso wichtig wie in großen Teams. Gerade als Einzelredakteur spürt man die gewonnene Effizienz am deutlichsten.
Ein Tipp noch für ST4-Anwender: Nutzen Sie die kostenlosen Webinare, die SCHEMA anbietet. Ich erlebe selbst immer wieder, dass ich zwar vieles, aber doch noch nicht alles in ST4 kenne. Die investierte Zeit holt man durch die gestiegene Effizienz schnell wieder herein.
Lars Heßling hat Technikjournalismus in Sankt Augustin bei Bonn studiert. Das Ziel dieses Studiengangs ist, komplizierte technische Sachverhalte mit einfachen Worten zu erklären. Das ist – natürlich neben der Erfüllung regulatorischer Vorgaben – auch das Ziel von Gebrauchsanweisungen. Nach dem Studium hat er schnell gemerkt, dass Journalismus bezüglich der Jobsicherheit ein eher unsicheres Terrain ist. Deshalb arbeitet Lars Heßling seit Ende 2010 als Technischer Redakteur; zuerst bei einem Dienstleistungsunternehmen in Erlangen, danach bei SICAT in Bonn.

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