5 Tipps wie Instandhalter die Wartung effizient und proaktiv gestalten

Instandhaltungsleiter stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Immer komplexere Maschinen und Anlagen, Fachkräftemangel mit dem verbundenen mangelnden Knowhow, sowie die Abhängigkeit von Herstellern machen den Beruf des Leiters Instandhaltung anspruchsvoll. Das oberste Ziel für Instandhalter ist es, Betriebsstörungen und damit den Ausfall und ungeplanten Stillstand von Maschinen und Anlagen zu vermeiden. Doch wie kann das gelingen?

#1 Digitalisieren Sie Maschinen- und Produktdaten

Laut einer Studie von BearingPoint zum Thema „Digitalisierung im technischen Service“ hatten im Jahr 2019 40 % der befragten Unternehmen keinen oder nur unvollständigen Zugriff auf Maschinen- und Produktdaten. Die Digitalisierung der Maschinendaten ist jedoch die Basis für die Digitalisierung der Prozesse im Bereich Instandhaltungsmanagement und technischer Service. Das große Ziel sollte eine systemübergreifende Verknüpfung der Informationen und vollständige Vernetzung des gesamten Maschinen- und Fuhrparks sein. Dies ist nur möglich, wenn Informationslücken geschlossen werden und sämtliche Informationen rund um Maschinen der verschiedenen Hersteller, Teile, Fertigungsstrecken, Abläufe und das Equipment digital gesammelt und ausgewertet werden.

#2 Schaffen Sie einen 360° Maintenance View

Um im Wartungsfall schnell und präzise das richtige Ersatzteil identifizieren und bestellen zu können, benötigen Instandhalter einen einfachen Zugang zu allen notwendigen Informationen. Dazu empfiehlt sich ein System, in das alle relevanten Daten der verschiedenen Hersteller fließen. Das Informations-System bietet einen 360°-Blick auf den Fuhrpark, die Maschinen oder Anlagen. Als Instandhalter haben Sie an verschiedenen Standorten des Unternehmens jederzeit Zugriff auf zentral gepflegte Bedienungs-, Reparatur- und Wartungsanleitungen, Schaltpläne, Arbeitswerte, Lagerbestände sowie Informationen zu Ersatz- und Verschleißteilen. Das Finden und Bestellen der richtigen Teile und Dokumentationen wird zum Kinderspiel - und das Durchführen von Reparaturen und regelmäßigen Wartungen wird so einfach wie nie. Stillstandzeiten werden auf ein Mindestmaß reduziert.

#3 Zentralisieren Sie Wissen und Erfahrungswerte

Maschinen und Fahrzeuge verschiedener Hersteller erfordern bei den Instandhaltern tiefgreifendes Wissen über Details und Zusammenhänge sowie Erfahrungswerte. Was früher nur in den Köpfen einzelner Mitarbeiter gespeichert war, kann dank eines zentralisierten Systems dauerhaft dokumentiert und allen Kollegen im Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Dies ermöglicht qualitativ hochwertige Wartungsvorbereitungen und Einsatzplanungen, welche zu effizienten Wartungsabläufen führen und damit Kosten sparen. Das zentrale Expertenwissen führt zudem dazu, dass neue Mitarbeiter schneller eingearbeitet werden können.

#4 Ermöglichen Sie eine einfache Suche nach Alternativteilen

Ist die Garantiezeit abgelaufen, kann der Kauf von Alternativ-Ersatzteilen im Vergleich zu teuren Originalteilen erhebliche Kosten einsparen. Eine automatische Überprüfung des Katalogsystems auf Alternativteile verschiedener Hersteller ermöglicht dem Anwender eine schnelle Identifizierung. Die Alternativteile können anschließend direkt über das Service Informationssystem bestellt werden.

#5 Setzen Sie auf Predictive Maintenance

Predictive Maintenance oder vorausschauende Wartung ist die angestrebte Strategie der heutigen Instandhaltungsleiter. Die permanente Überwachung der in Betrieb befindlichen Maschinen und Anlagen sowie die Auswertung der gewonnen Daten führen zu einer Vorhersage über einen zukünftig anstehenden Wartungsbedarf. Instandhaltungseinsätze können so optimal geplant, Kosten eingespart und die Lebensdauer der Maschinen und Anlagen erhöht werden. Das klingt für Sie nach Zukunftsmusik? Möglich – aber wenn Sie sich bereits in Richtung Industrie 4.0 bewegen, schaffen Sie gerade die idealen Voraussetzungen, um in Zukunft ohne allzu großen zusätzlichen Aufwand von Predictive Maintenance profitieren zu können. Die Grundlagen dafür sind: Daten zentral erfassen, analysieren und Eintrittswahrscheinlichkeiten für bestimmte Ereignisse berechnen.

Der Digital Information Twin- ein Blick in die Zukunft

Schaffen Sie heute schon die Grundlagen für morgen. Bauen Sie ein zielorientiertes, intelligentes Datenmodell Ihrer Maschinen und Anlagen auf und schaffen Sie sich so ein umfassendes, digitales Verständnis zu Ihren Maschinen und Produkten - einen "Digital Information Twin". Elementare Voraussetzungen dafür sind:

  • Eine integrierte Datenverarbeitung
  • Konsistente Stammdaten
  • Umfassende Datenstrukturen
  • Aussagekräftige Datenmodelle
  • Smarte Vernetzung aller Informationen

Welche Vorteile ergeben sich aus diesen 5 Tipps für Sie als Instandhaltungsleiter?

  • Erhöhen Sie die Produktivität Ihrer Mitarbeiter
  • Verbessern Sie internes Wissen
  • Reduzieren Sie Wartungsaufwände und -kosten
  • Verlängern Sie die Lebensdauer von Maschinen und Anlagen
  • Stellen Sie Ihre (internen) Kunden zufrieden

Effiziente, proaktive Instandhaltung gelingt durch den Einsatz eines integrierten Service-Informationssystems

Um Ihre Prozesse im Bereich Wartung, Inspektion und Instandhaltung schlank und effizient zu gestalten, ist der Einsatz eines integrierten Informationssystems notwendig. Die zentrale Verknüpfung der Informationen erleichtert die Identifizierung von Ersatzteilen, die Zuordnung der richtigen Arbeitswerte und damit die effiziente Vorbereitung, Planung und Durchführung der Wartungen und anderen Maßnahmen zur Instandsetzung.

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