Die BSH Hausgeräte GmbH ist Europas größter Hausgerätehersteller mit Marken wie Bosch und Siemens und Produkten für alle Bereiche des täglichen Lebens. Und weil sie auf SCHEMA ST4 vertraut, ist die BSH mit 150 Technischen Redakteuren an verschiedenen Standorten und etwa 100.000 „lebenden“ Publikationen in bis zu 50 Sprachen auch einer der größten SCHEMA-Kunden. Vernetzte Hausgeräte sind bei der BSH bereits seit einigen Jahren Realität, und auch in der Technischen Dokumentation wird derzeit der nächste Entwicklungssprung vorbereitet: Wenn die Geräte mit Ihnen kommunizieren, sollen die Anleitungen nicht statisch dabeistehen, sondern mitreden, also auf Ihre Eingaben interaktiv reagieren können. Auf der SCHEMA Conference haben Saskia Miller und Christina Steidle von BSH vorgestellt, warum sie sich für ST4 zur Umsetzung entschieden haben und wie sie dieses Ziel mit dem XML-Redaktionssystem erreichen.
Vom Backofen zum Kühlschrank, vom Staubsauger zur Waschmaschine: Geräte aus dem Hause BSH sind in jeder Situation zu finden - und wir reden nicht von nur einem Kühlschrank oder nur einer Waschmaschine. Zahlreiche Produktvarianten stellen in der Technischen Dokumentation entsprechend hohe Anforderungen an das Variantenmanagement und verlangen eine hohe Wiederverwendung von Inhalten. Ein Projekt bei der BSH enthält Informationen vieler gleichartiger Geräte und bildet damit die Basis für eine Vielzahl von Anleitungen. Zu jedem Projekt existieren daher viele Produktionsvorschriften und Filter: Erwartet werden Projekte mit bis zu 600 Filtern! SCHEMA ST4 ist diesen Anforderungen gewachsen - während der Evaluierungsphase hat die BSH ermittelt, dass bereits die ST4-Standardversion den Großteil ihrer Bedürfnisse abdeckt:
Deshalb hat sich das Unternehmen für einen Wechsel zu ST4 als Component Content Management System entschlossen.
Aus den Corporate-Identity-Maßgaben der BSH resultieren komplexe Layout-Anforderungen an den Output für Print und Online. Dafür wurden in ST4 mit Page Layout Designer (PLD) und Online Media Designer (OMD) individuelle, interaktive Umsetzungen gestaltet:
Zusätzlich erforderten interne Vorgaben der BSH die Berücksichtigung einiger Besonderheiten, denen mit der Definition und Integration einer spezifisch entwickelten DTD Rechnung getragen wurde: Dazu gehört die semantische Auszeichnung von Informationen für die flexible Ausgabe ebenso wie in manchen Bereichen eine gewollte Einschränkung der Flexibilität, um den Bearbeitern genaue Vorgaben zu machen. Die BSH kann das Datenmodell außerdem punktuell selbst erweitern, etwa durch die Definition eigener Topic-Typen, für die Inhaltsmodell und Icon individuell wählbar sind.
Auch die Darstellung der Elemente kann von der BSH im Editor XMetaL eigenständig angepasst werden; die Validierung des Inhalts und der Struktur erfolgt beim Speichern in XMetaL wie immer anhand einer DTD. Zusätzlich validiert BSH gegen in ST4 hinterlegte Schematron-Regeln.
Der erste Schritt zur Digitalisierung in der Technischen Dokumentation bei BSH war die Bereitstellung der Anleitungen als PDF-Dateien. Später wurden auch einfache HTML-Versionen mit demselben Inhalt erstellt. Erklärtes Ziel der BSH ist nun, die Gebrauchsanleitungen in ein interaktives Format zu überführen. Das CCMS SCHEMA ST4 ist dafür die richtige Lösung, da es durch Einsatz aktueller Web-Technologie und die Umsetzung in responsivem Design dafür sorgt, dass die Anleitung auf jedem Endgerät optimal dargestellt wird. Die vernetzten Hausgeräte erfordern diese Entwicklung, und die Benutzer werden auf diese Weise viel übersichtlicher, schneller und einfacher zu der Information geführt, die sie brauchen.
[caption id="attachment_3182" align="alignnone" width="762"] Der Weg von der PDF-Datei (links) über eine einfache HTML-Version (Mitte) hin zur neuen, interaktiven Anleitung (rechts)[/caption]
Die Bereitstellung von Publikationen erfolgt schließlich über eine eigene Schnittstelle ins Media-Asset-Management (MAM) der BSH. Eine Metadatendatei zur Verwaltung der Publikation im MAM wird gleich mit erstellt. Produziert werden aber nicht einzelne Anleitungen: Bei 25.000 Gebrauchsanleitungen, die alleine im Jahr 2017 von BSH publiziert worden sind, ist es absolut notwendig, dass in einem Schritt eine große Anzahl von Dokumenten in unterschiedlichen Formaten erstellt werden kann - vom „traditionellen“ PDF bis zum neuen, interaktiv gestalteten HTML-Format. Mit einer entsprechenden Anpassung in ST4 können nun beliebig viele Produktionsvorschriften gleichzeitig ausgewählt und das Erzeugen der Zieldateien inklusive Schematron-Prüfung, TMS-Status-Check und vielen weiteren Prozess-Schritten gestartet werden.
Nach erfolgreicher Pilotphase im letzten Jahr erfolgt jetzt bereits der ST4-Rollout in Deutschland. Parallel dazu läuft auch schon die Entwicklung von Automatisierungslösungen: Da jedes ST4-Projekt bei der BSH viele Produktionsvorschriften und Filter beinhaltet, wird eine (teil-)automatische Anlage von Filtern und Produktionsvorschriften den Redakteuren die Arbeit sehr erleichtern. Nächstes Jahr wird der Rollout dann an den internationalen BSH-Standorten fortgesetzt. So bringt die BSH mit ST4 Interaktivität in alle Haushalte.
Saskia Miller
Saskia Miller studierte Mechatronik mit Studienschwerpunkt Technische Redaktion (B. Eng.) an der Hochschule Aalen und ist heute für die B/S/H/ Hausgeräte GmbH tätig. Als SCHEMA ST4 Key User ist sie verantwortlich für die konzeptionelle Weiterentwicklung der interaktiven Anleitung und für die Einführung von SCHEMA ST4 im Produktbereich Kälte.
Christina Steidle
Nach dem Studium der „Technischen Redaktion und Kommunikation“ an der Hochschule München begann Christina Steidle 2016 ihre Tätigkeit bei B/S/H/ als Technische Redakteurin. Sie ist Mitglied im Kernteam „Interactive Manual“ und Projektleiterin in der Pilotanwendung SCHEMA ST4 beim Produktbereich Kochen.
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