Augmented Reality mit SCHEMA ST4 - Miele zeigt, wie's geht
Ein Kunde steht vor seinem Wäschetrockner. Er möchte das Flusensieb reinigen. Anstatt das "Wie" in der gedruckten Anleitung nachzuschlagen, nimmt er sein Smartphone zur Hand. Er startet eine App und hält das Smartphone mit der Kamera voran auf den Trockner. Jetzt übernimmt die App die Instruktion. Sie blendet in die Kamera-Sicht Text- und Bildinformationen ein und führt den Kunden direkt am Gerät durch alle Arbeitsschritte.
Dieses Augmented Reality-Szenario wird gerade zur realen Realität. Adrian Schröder vom Hausgerätehersteller Miele hat es auf der SCHEMA Conference vorgestellt. Unser XML-Redaktionssystem SCHEMA ST4 spielt dabei eine entscheidende Rolle: Es liefert aus seinem Datenbestand den Text-Content für diese innovative AR-Anwendung.
Wie funktioniert Augmented Reality mit SCHEMA ST4? Was müssen Sie beachten, wenn Sie wie Miele neben den klassischen Print- und Online-Kanälen auf diese Art der interaktiven Instruktion setzen?
Mit Konzept ans Werk - die Vorarbeiten
Die technische Umsetzung eines AR-Szenarios ist das eine - und darauf kommen wir gleich. Wenn man wie Miele diesen neuen Weg zum ersten Mal begeht, muss am Anfang ein schlüssiges Konzept stehen. Welche Interaktionen mit dem Produkt eignen sich überhaupt für eine AR-Instruktion? Und wie muss eine Handlungssequenz in einer AR-Instruktion umgesetzt werden, damit sie zum gewünschten Erfolg führt?
Wie Miele diese Aufgabe angegangen ist, hat Adrian Schröder in seinem Vortrag kurz skizziert. Methodisch hat er zusammen mit seinem Team mit User Stories gearbeitet und daraus ein Szenario abgeleitet.
ST4 als Datenquelle - Single source of truth
Datenlieferant für den Textinhalt bei Miele ist unser XML-Redaktionssystem SCHEMA ST4. Da Miele die Technische Dokumentation mit SCHEMA ST4 verwaltet, sind die für das AR-Szenario benötigten Inhalte bereits vorhanden. Das ist ein großes Plus. Inhalte müssen nicht komplett neu erfasst, sondern können angepasst werden.
Um den neuen Informations-Kanal aus derselben Datenquelle bedienen zu können, sind ein paar Feinjustierungen nötig - bei Miele hauptsächlich in den Bereichen Modularisierung und Modellierung:
- Bei der Modularisierung kommt es darauf an, dass die Bausteine in ST4 feingranular genug sind, um flexibel auch in den AR-Sequenzen verwendet werden zu können. Die Tendenz geht zu eher kleinen Modulen.
Es müssen neue Metadaten angelegt werden, die Informationen an Systeme weitergeben, in denen Content aus ST4 weiterverarbeitet wird.
Bereitstellung der Daten aus ST4 - einfach über die OMD-Schnittstelle
Die Bereitstellung der Textinhalte für die nachgelagerten Systeme, die die AR-Anwendung erzeugen, ist eine relativ einfache Angelegenheit. Welche ST4-Mechanismen kommen dabei zum Einsatz?
- Die Bausteine, die für ein AR-Szenario ausgespielt werden sollen, liegen in einem eigenen ST4-Projekt.
- Die Konvertierung in das benötigte Zielformat geschieht über den Online Media Designer (OMD), der zur Standard-Konfiguration von SCHEMA ST4 gehört.
Zusammenführen von Text und 3D-Modellen
SCHEMA ST4 war auf dem Weg Richtung Augmented Reality eines der vielen Rädchen: Die angepasste OMD-Produktion importierte die ST4-Inhalte zur Zusammenführung mit den CAD-Daten in REFLEKT One, einer Software unseres gleichnamigen Partners. Die CAD-Daten wurden an anderer Stelle entsprechend angepasst, es wurden Animationen erstellt und Tracking-Objekte festgelegt, die Augmented Reality ermöglichen. Daraufhin fand die Verknüpfung von 3D-Visualisierungen und ST4-Inhalten aus REFLEKT One statt.
Wie geht es weiter - bei Ihnen?
Was Adrian Schröder in seinem Vortrag auf der SCHEMA Conference vorgestellt hat, ist ein komplett funktionsfähiger Use Case für eine AR-Anwendung mit ST4 als Datenquelle. SCHEMA ST4 als Content Management System bietet dabei die notwendige Flexibilität, um einen neuen Informationskanal konzeptionell und technisch zu erschließen.
Adrian Schröder
Adrian Schröder leitet bei Miele in dem Technischen Informationsmanagement den Bereich Redaktionssysteme- und Prozesse. Verantwortlich ist er dort unter anderem für die Koordination der Erstellungsprozesse von produktbegleitenden technischen Dokumentationen und der Integration von unternehmensweiten, redaktionellen Prozessen in ST4.
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