Effektive Content Delivery durch knotenbasierte Datenhaltung

Veröffentlicht: 19.11.2024 Aktualisiert: 19.11.2024

Content Delivery ist in aller Munde – zumindest was die Technische Kommunikation angeht. Die richtige Information im richtigen Medium zur richtigen Zeit, stets aktuell und zielgruppengerecht - das ist ein Anspruch, dem Technische Redaktionen gerne gerecht werden möchten. Weniger häufig wird jedoch in diesem Zusammenhang über die Grundlagen der Content Delivery geredet. Denn ohne eine knotenbasierte bzw. topic-orientierte Contenthaltung kann Content Delivery nicht funktionieren. Dr. Martin Ley, Partner und Principal Consultant bei der PANTOPIX GmbH & Co. KG, hat uns in einem Webinar verraten, wie knotenbasierte Contentbestände funktionieren.

Knoten, Topics und Module

Fangen wir ganz vorne an: Was bedeutet knotenbasierte Datenhaltung eigentlich? Knotenbasierte Contentorganisation gibt es unter vielen verschiedenen Bezeichnungen. Manchmal wird sie als topicorientierte Datenhaltung bezeichnet oder auch als modulare Contentverwaltung. Auch weitere Bezeichnungen sind im Umlauf.

Dahinter steckt aber immer dasselbe Prinzip. Komplexe, strukturierte Dokumente werden in kleinere, in sich geschlossene Einheiten aufgelöst. Dies hat den Vorteil, dass sich solche Einheiten zentral pflegen lassen, sie aber in vielen verschiedenen Dokumenten und an verschiedenen Stellen im Dokument wiederverwendet werden können. Als kleinere Einheiten lassen sie sich auch zielgenauer aussteuern. Die Nutzer müssen sich nicht durch umfangreiche Dokumente wühlen, um eine Information zu erhalten, sondern sie erhalten genau den Inhalt, den sie akut benötigen.

Gute Knoten

Das Prinzip ist also ziemlich einfach: Komplexe Dokumente in kleine Einheiten aufteilen. Doch wie muss eine gute Contenteinheit aussehen, damit sie sich später gut verwenden lässt?

Es sind fünf Kriterien, die einen guten Knoten ausmachen:

  1. Ist der Knoten kohärent, das heißt inhaltlich in sich geschlossen?
  2. Ist der Knoten kohäsiv, gibt es also keine sprachlichen Mittel, die über den Knoten hinaus verweisen?
  3. Ist der Knoten informativ und liefert den Nutzern prinzipiell wertvolle Informationen?
  4. Ist der Knoten situativ und lässt er sich somit in relevante Handlungskontexte einbetten?
  5. Ist der Knoten intertextuell, das heißt lässt sich der Knoten an andere Knoten anschließen, um so einen größeren Textzusammenhang zu erzeugen?

Knoten, die all diese Kriterien erfüllen, sind die Basis für einen gut verwendbaren Contentbestand. Sie lassen sich flexibel einsetzen und gut zu verschiedensten Dokumenten in unterschiedlichsten Medien kombinieren.

Vom Dokument zum Knoten

Vermutlich können sich nur wenige Redaktionen den Luxus erlauben, einen knotenbasierten Contentbestand von Grund auf neu zu erstellen. Stattdessen wählen viel den Weg, die bestehenden Dokumente in modulare Einheiten aufzuspalten. Dies lässt sich auch gut umsetzen, wenn man schrittweise und geplant vorgeht.

Wie lassen sich also Bestandsdokumente in Contentmodule umwandeln? Folgendes Vorgehen hat sich dabei in vielen Projekten bewährt.

  1. Zunächst werden die Inhalte eines Dokuments nach ihren kommunikativen Grundfunktionen eingeteilt: Wartungsprozeduren z. B. als anleitende Textteile; Sicherheitsrichtlinien als warnende, Geräteübersichten als beschreibende.
  2. Auf dieser Basis lassen sich nun einzelne Knoten konkretisieren. Für beschreibende Passagen z. B. als Komponente oder Funktion (des Bauteils).
  3. Danach gilt es zu definieren, in welchen Zusammenhang der Knoten gehört, welche Andockpunkte er besitzt z. B. auch zu welchem Produkt er gehört.
  4. Im vierten Schritt gilt es den inneren Aufbau eines Knotens festzulegen. Beispielsweise kann für eine Wartungsprozedur festgelegt werden, dass sie u. a. Wartungsintervalle, Warnhinweise und Handlungsschritte enthält.
  5. Als fünften und letzten Schritt gilt es schließlich festzulegen, welche Knoten in welcher Reihenfolge in welchem Informationsprodukt verwendet werden.

Durch dieses Vorgehen entsteht eine Informationsarchitektur, die von hoher Flexibilität bei gleichzeitig hoher Standardisierung geprägt ist. Sie schafft Contentbestände, die die ideale Basis für die Arbeit mit einem Component Content Management System (CCMS) sind und öffnet dadurch die Tür für erfolgreiche Content Delivery Lösungen.

 

Sie möchten mehr dazu erfahren?

Dann schauen Sie sich die Webinar-Aufzeichnung mit dem Experten Dr. Martin Ley an!

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