E-Mobilität – Teil 1: Herausforderung für das Fuhrparkmanagement

Der Verkehrssektor steht unter Strom: Weil die Klimaziele strenger werden, nimmt das Thema Elektromobilität immer mehr an Fahrt auf. In unserer Artikelreihe zu E-Mobilität beleuchten wir, was der Trend für Unternehmen mit Fahrzeugflotte und für Kommunen mit Fuhrpark bedeutet.

Der Energiehunger im Straßenverkehr ist groß. Deshalb setzt die Bundesregierung den Verkehrssektor auf eine besonders strenge Diät: 2020 stießen Fahrzeuge 146 Millionen Tonnen CO2 aus, bis zum Jahr 2030 sollen die Verkehrsemissionen jedoch höchstens noch bei 85 Millionen Tonnen CO2 liegen. Alternative Antriebsformen sollen dabei helfen, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.

Während der Umstieg vom altbekannten Verbrenner auf einen modernen Elektroflitzer für Verbraucher oft eine Glaubensfrage ist, spielen bei Unternehmen und vor allem bei Kommunen ganz andere Überlegungen eine Rolle.

Status quo: Elektromobilität in Deutschland

Die Vorteile der E-Mobilität liegen auf der Hand: Strom in der Batterie ist sauberer als fossile Rohstoffe im Tank. Außerdem bedeutet elektrisches Fahren: weniger Lärm und geringere Emissionen.

Gleichzeitig können Fahrzeuge mit Elektroantrieb Energie speichern. In Zeiten von schwankender Wind- und Sonnenkraft und bei entsprechendem Management könnten sie als dezentrale Energiespeicher eine puffernde Funktion erfüllen.

3 Fakten zur Elektromobilität in Deutschland

  1. Mehr als 70 Fahrzeugmodelle sind in Deutschland bereits mit reinem Elektroantrieb erhältlich. Auch die Zahl der elektrischen Nutzfahrzeuge wächst.
  2. 13,6 Prozent der neuzugelassenen Pkw sind bereits elektrisch unterwegs. Auch Nutzfahrzeuge holen auf: 2013 lag die Zahl bei 2.389, sechs Jahre später waren es bereits 17.611. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich die Zahl von Bussen, Zugmaschinen und Sonderfahrzeugen von 575 auf 1.204.
  3. Global betrachtet belegte Deutschland im Jahr 2021 den 3. Platz in Sachen E-Mobilität.

So tragen Unternehmen und Kommunen zur Mobilitätswende bei

Wer auf Elektromobilität umsteigt, leistet einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Unternehmen, Stadtwerke oder Mobilitätsdienstleister, die einen Fuhrpark oder eine Fahrzeugflotte betreiben, können damit außerdem ihr Image aufwerten. Sie treten mit dem Ja zur E-Mobilität den Beweis an, dass Nachhaltigkeit für ihre Werte eine wichtige Rolle spielt.

Unternehmen und Kommunen, die ihren Fuhrpark elektrifizieren wollen, stehen dabei allerdings vor einigen Herausforderungen: Beispielsweise setzt der Betrieb einer E-Flotte ein effizientes Fuhrparkmanagement voraus. Nur so ist gewährleistet, dass keinem Fahrzeug der Strom ausgeht und dass Wartungen rechtzeitig durchgeführt werden.

Typischerweise fallen die folgenden Aufgaben unter das Fuhrparkmanagement:

  • Gewährleistung des sicheren, wirtschaftlichen und reibungslosen Flottenbetriebs
  • Beschaffung, Abschreibung und Wartung der Fahrzeuge
  • Überwachung der Kosten
  • Kontrolle von Führerscheinen
  • Verwaltung von Leasingverträgen
  • Planung von Routen und Fahrereinsätzen
  • Kommunikation mit Technikern oder Versicherungen
  • Überwachung der Ruhezeiten von Fahrern in Logistikbetrieben

Mitarbeiter, die in Unternehmen die Rolle des Fahrzeugmanagers übernehmen, benötigen entsprechend also einen umfassenden Blick über den Zustand und die Nutzung der Fahrzeugflotte. Sie sind außerdem in engem Austausch mit Fahrern, Versicherungen, Technikern, Autoherstellern und verschiedenen Abteilungen in ihrem Unternehmen, wie der Buchhaltung und der Geschäftsführung.

Ihr Wissen ist unverzichtbar für die Elektrifizierung des Fuhrparks. Denn dabei sind unter anderem die folgenden Überlegungen relevant:

  • Wie viele Fahrzeuge werden grundsätzlich benötigt?
  • Wie werden die Fahrzeuge bisher genutzt – werden eher Langstrecken zurückgelegt oder überwiegen die Stadtfahrten?
  • Wie ist die Ladeinfrastruktur auf typischen Strecken beschaffen?
  • Welche Ladelösungen sind auf dem Firmengelände notwendig?
  • Wie wird die Fahrzeugflotte heute verwaltet und welche Softwarelösungen sind in Zukunft notwendig, um etwa das Reichweiten- und Lademanagement effizient umzusetzen?

Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge im Fuhrpark setzt gute Planung und einige Veränderungen voraus. Prozesse müssen überdacht und angepasst werden, die bisherigen Nutzer des Fuhrparks müssen umdenken und den Wandel akzeptieren. Mit gründlicher Vorbereitung und unter Einbeziehung aller Stakeholder lässt sich jedoch für jedes Unternehmen die beste Lösung für die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Elektromobilität finden.

Voraussetzung für den Betrieb elektrifizierter Fahrzeugflotten

Das wichtigste für einen reibungslos funktionierenden E-Fuhrpark ist die Wartung. Für Unternehmen, die Elektroautos in ihre Flotte integrieren oder ganz auf E-Mobilität umsteigen möchten, ist die Wartung in der Regel unproblematisch. Sie können Wartungsverträge abschließen und haben dadurch eine Sorge weniger.

Doch wie sieht es beispielsweise bei einer Stadtreinigung aus, die Spezialfahrzeuge im Einsatz hat? Antworten liefert Teil 2 dieser Artikelreihe. Einen Vorgeschmack gibt es schon jetzt: Software für interaktive Ersatzteilkataloge spielt für die reibungslose Wartung von kommunalen Fahrzeugen eine wichtige Rolle.

Weiter zu Teil 2

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