Jeder kennt sie: Online-Shops wie aboutyou.de, bonprix.de oder mytoys.de. Was vielleicht nicht jeder weiß: Diese Online-Shops gehören – genauso wie zahlreiche andere, jeweils auf bestimmte Branchen oder Marktsegmente spezialisierte Online-Shops – allesamt zur Otto Group. Die Otto Group verfolgt damit eine Multishop-Strategie, bietet also verschiedene Online-Shops für verschiedene Zielgruppen und deren individuelle Shopping-Bedürfnisse.
Doch was verbirgt sich hinter dieser Strategie und lohnt es sich für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, mehrere Online-Shops für verschiedene Zielgruppen in Betracht zu ziehen?
Haben Sie schon unsere ersten 4 Teile dieser Blogserie gelesen? Wenn nicht, starten Sie doch einmal ganz von vorne bei Teil 1.
Unternehmen, die ein Multishop-Konzept verfolgen, bieten mehrere Online-Shops für verschiedene Zielgruppen an. Idealerweise werden diese Online-Shops zentral über ein Shopsystem verwaltet, um den administrativen und technischen Aufwand und damit die Kosten möglichst gering zu halten.
Besonders eignet sich diese Strategie für Unternehmen, die völlig unterschiedliche Zielgruppen (z.B. aus dem B2B- und B2C-Bereich oder aus völlig unterschiedlichen Preissegmenten) separat ansprechen möchten.
Der gleichzeitige Betrieb von mehreren, zielgruppenspezifischen Online-Shops bedeutet in der Regel einen höheren finanziellen und administrativen Aufwand als der Betrieb eines einzigen Online-Shops. Die Komplexität, mehrere Webshops parallel zu betreiben, ist nicht zu unterschätzen. Hier hilft ein Multishop-fähiges Shopsystem, was es ermöglicht, zentral mehrere Online-Shops zu verwalten.
Dabei können die einzelnen Webshops in Art und Design völlig unterschiedlich sein. Werden die gleichen Produkte in den verschiedenen Shops angeboten, so ist Duplicate Content zu vermeiden. Das bedeutet, dass die Beschreibung der Produkte auf die jeweilige Zielgruppe des spezifischen Shops anzupassen ist, damit die einzelnen Webshops nicht um Google-Rankings konkurrieren.
Eignet sich eine Multishop-Strategie für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe oder für Hersteller von Maschinen, Anlagen und Geräten? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es kommt auf die spezifische Situation des Unternehmens an. Grundsätzlich lohnt es sich für alle Unternehmen, die verschiedene Produkte (z.B. Ersatz- oder Verschleißteile) anbieten, sich mit dieser Fragestellung auseinanderzusetzen. Dabei sollte das Thema Multishop-Konzept nicht isoliert, sondern im Gesamtkontext der E-Commerce-Strategie betrachtet werden.
Je individueller und spezifischer die Zielgruppen der einzelnen Marktsegmente eines Unternehmens sind und je mehr sich die einzelnen Produkte voneinander unterscheiden, desto mehr kann sich der Betrieb von mehreren Online-Shops lohnen. Wichtig ist auch im Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau oder bei produzierenden Unternehmen, eine eigene Marke und Alleinstellungsmerkmale auf- und stetig auszubauen.
Dass manche Unternehmen in Teilen von der Multishop-Strategie zurückrudern, zeigt das jüngste Beispiel der Otto Group: Wie im September 2021 bekannt wurde, hat sich die Unternehmensgruppe zur Schließung der Sub-Shops Neckermann, Schlafwelt, Naturloft, Otto-Baumarkt und YourHome entschlossen. Die Produkte, die ursprünglich über diese Spezialshops verkauft wurden, werden jetzt über die Plattform otto.de angeboten.
Dies entspricht der Strategie von Otto, die E-Commerce Plattform otto.de weiter zu stärken und zum Online-Marktplatz auszubauen. Ob es sich lohnen kann, neben einem eigenen Online-Shop einen B2B-Marktplatz zu nutzen, lesen Sie in unserem Blogbeitrag „B2B-Marktplätze als Ergänzung zum eigenen Online-Shop?“.
Im Bereich E-Commerce gibt es nicht DIE eine Strategie, die für alle Unternehmen einer Branche passt. Im Gegenteil: Das Thema ist sehr individuell und umfassend. Es ist nichts, was eine Fachabteilung allein bearbeiten kann, sondern hat Auswirkungen auf Prozesse im Bereich Service, After Sales, Logistik, IT, Produktmanagement, Marketing und Vertrieb.
E-Commerce ist ein Bereich, der viele Ausbaustufen haben kann: Angefangen mit einem integrierten Online-Shop, der Einführung eines B2B-Kundenportals, dem Ausbau zu einer E-Commerce Plattform bis hin zur Nutzung von Online-Marktplätzen oder dem Aufbau von mehreren Online-Shops. All diese Aspekte im Blick zu haben, ist sinnvoll.
Dennoch sollten Sie nicht den Anspruch haben, alles auf einmal umzusetzen. Denken Sie groß, aber starten Sie klein. Sammeln Sie Erfahrungswerte und optimieren Sie Stück für Stück Ihre Prozesse.
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