Preventive Maintenance: Vom Reparieren zur Vorbeugung

Veröffentlicht: 12.08.2021 Aktualisiert: 15.11.2023

Nach der Reactive Maintenance ist die Preventive Maintenance die zweite Stufe der Maintenance-Pyramide. Hierzu ist im einfachsten Fall praktisch kein Einführungsaufwand notwendig, sondern nur etwas Planung: Man plant Wartungen / Instandhaltungen und vorsorglichen Austausch von Teilen auf Basis von Betriebszeiten oder Nutzung.

Preventive Maintenance als vorbeugende Wartungsmethode

Preventive Maintenance ist es, was man zum Beispiel am Auto durchführt: Der Zahnriemen sollte alle 120.000 Kilometer oder 6 Jahre getauscht werden – der Hersteller hat in Tests und Berechnungen herausgefunden, dass praktisch alle Zahnriemen diese Intervalle erreichen, ohne zu reißen. Also wird der Zahnriemen zu einem Zeitpunkt präventiv getauscht, zu dem er in praktisch allen Fällen noch funktionsfähig ist. Fährt man einfach weiter, steigt das Risiko eines gerissenen Zahnriemens und damit eines Motorschadens immer stärker an.

Die ersten zwei Stufen der Wartungspyramide, die Reactive Maintenance und die Preventive Maintenance, werden in den Bereich der operativen Wartung eingeordnet.

Geringe Ausfallzeiten und moderate Kosten

Der Wechsel nach Intervall kann geplant werden, so dass möglichst geringe Ausfallzeiten entstehen und die Kosten sind sehr moderat gegenüber denen, die bei einem Versagen des Riemens entstehen. Zudem lässt sich in dieser Strategie das Ersatzteillager sehr gut planen. Durch die vorbeugende Wartung sind die Maschinen jederzeit in gutem Zustand und unerwartete Ausfälle sollten relativ selten sein. Der Bedarf an Ersatzteilen für die vorbeugende Instandhaltung lässt sich anhand der Planung ebenfalls recht gut vorausberechnen, so dass jederzeit die benötigten Teile in ausreichender Menge auf Lager liegen.

Und schließlich lässt sich mit Preventive Maintenance die Logistik besser planen – manche Teile lassen sich nicht unbedingt mit dem Paketdienst versenden, sondern erfordern eine vorausschauende Planung, die die Lieferzeit berücksichtigt.

Zur schnellen Identifizierung des richtigen Ersatz- oder Verschleißteils benötigen Instandhalter einen digitalen Ersatzteilkatalog mit umfangreichen Suchmöglichkeiten. Zum Einbau der Ersatzteile hilft die mit dem jeweiligen Ersatzteil verlinkte technische Dokumentation mit Reparatur-, Wartungs- und Einbauanleitung.

Next Step: Taktische Wartung

Von der operativen Wartung in den ersten zwei Evolutionsstufen der Wartungspyramide (1. Stufe: Reactive Maintenance - 2. Stufe Predictive Maintenance) geht es weiter in den Bereich der taktischen Wartung. Diese unterteilt sich in die Stufen Condition Based Maintenance und Predictive Maintenance. Im nächsten Blogbeitrag erfahren Sie mehr zu den Vorteilen dieser beiden Instandhaltungsstrategien.

Zurück zur vorherigen Stufe der Wartungspyramide gelangen Sie hier.
Mehr Informationen zur taktischen Wartung und strategischen Wartung gibt's hier.

Andere Artikel von Quanos

Das könnte Sie auch interessieren

Single Source of Tech-Doku: Was bringt ein digitales Katalogsystem?

Ohne Technische Dokumentation und Ersatzteilkataloge stehen Maschinen und Anlagen still. Damit Informationen zu Kompo…

Herausforderungen in der Technischen Dokumentation – und wie man sie bewältigt

Obwohl sie eher im Hintergrund arbeiten, haben Technische Redakteure einen spannenden Job: Bei ihnen dreht sich alles…

Schrittweise besser informiert: Wie Sie Ihre Servicetechniker entlasten

Im ersten Teil dieser Artikelreihe haben die Praxiserfahrungen von Servicetechnikern eindrücklich gezeigt, dass geord…