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Legacy-Systeme haben bei Mercedes-Benz ausgedient: Um Ersatzteilinformationen effizienter erstellen und publizieren zu können, setzte der Autobauer beim Redesign seiner Prozesse und Systeme auf Quanos und erreicht spürbar mehr Effizienz für über 250.000 Anwender.
Mercedes-Benz ist nicht nur eines der bekanntesten Automobilunternehmen weltweit, sondern auch Pionier des Fahrzeugbaus: 1886 meldete Carl Benz das erste Automobil zum Patent an. 40 Jahre später schlossen sich die Daimler-Motoren-Gesellschaft und Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG zusammen und Mercedes-Benz war geboren.
Den Erfindergeist hat das Unternehmen stets bewahrt – genauso wie die Ersatzteilinformationen der ersten Baureihen. Mit den Software-Lösungen von Quanos hat die Mercedes-Benz AG es nun geschafft, selbst Teileinformationen von 1936 aus verschiedenen Altsystemen in eine moderne und vernetzte IT-Umgebung zu überführen.
Es läuft rund für den Fahrzeugbauer: 2023 hat das Unternehmen 2,49 Millionen Fahrzeuge verkauft. Getreu dem Slogan „Das Beste oder nichts“ ist der Service-Anspruch hoch: Für jedes Automobil will das After-Sales-Team jederzeit die richtigen Teileinformation zur Verfügung stellen – egal, wer gerade wo auf der Welt danach sucht.
Dafür müssen die Service-Mitarbeiter Ersatzteilinformationen effizient erstellen und publizieren, Teile schnell finden und die Informationen flexibel in die digitale Welt von Mercedes integrieren können. Deshalb startete der Konzern 2014 das Projekt „iParts“: Ziel war die Entwicklung eines Technologie-Hubs für die Teileinformationen als Backend System, das als Single-Source-of-Information für alle Werkstätten weltweit dient.
Als technologischen Partner wählte die Mercedes-Benz AG die Firma Quanos. Mit Unterstützung der Software-Experten waren die Automobilpioniere in der Lage, sich von ihren Altsystemen zu verabschieden und eine neue flexible Plattform für sämtliche Ersatzteilprozesse aufzubauen.
Vom Kick-off bis zum endgültigen Rollout des Projektes sind sechs Jahre vergangen. Denn der Wechsel von den bisherigen Systemen für Teileinformationen in eine neue Umgebung erfolgte im laufenden Betrieb. Um die Migration reibungslos zu gestalten, konzentrierte sich das Projektteam um die Projektleiter Jürgen Scharpf und Rüdiger Sell sowie die Teilprojektleiter und Product Owner Tobias Nimz, Alexander Zent und Manuel Hauser zunächst auf die Publikationsseite.
Die Technischen Autoren arbeiteten weiter wie bisher, während die bestehenden Daten sukzessive in die neue Ersatzteil-Plattform importiert, einer Qualitätssicherung unterzogen und publiziert wurden. In über 30 Migrationen wurden dabei Millionen Datensätze umgezogen, die das gesamte Sortiment des Herstellers umfassten. Sie stammen sowohl von Oldtimern aus dem Jahr 1936 als auch von dem damals neuesten Modell, dem vollelektrischen EQS.
Das alte und das neue Ersatzteilkatalogsystem liefen parallel, bis alle Datenströme auf die neue Ersatzteil-Plattform umgestellt waren. Anschließend entwickelte Mercedes-Benz das Frontend XENTRY Portal Teileinformation, das 2018 für rund 160.000 Anwender in den Werkstätten weltweit ausgerollt wurde und heute über Webservices in Echtzeit mit Daten aus der neuen Ersatzteil-Plattform versorgt wird.
Die Herausforderung beim Migrationsprozess bestand darin, die Daten fahrzeuggenau zu importieren. Keine einfache Aufgabe bei dem Variantenreichtum, aus dem Mercedes-Fahrer heute wählen können. Aufgrund der vielen Ausstattungsoptionen, Farben, landesspezifischen Ausführungen und verschiedenen Bauzuständen gibt es mehr Varianten als Atome im beobachtbaren Universum.
Mit Teamwork konnten Quanos und Mercedes-Benz diese Herausforderung meistern und sich im nächsten Schritt auf die Bedürfnisse der Technischen Redaktion konzentrieren, für die neue Funktionalitäten bereitgestellt wurden. Nach der Pionierphase mit der neuen S-Klasse wurden die Funktionen dann auf weitere Modelle übertragen.
Mercedes-Benz nutzte fast 50 Jahre lang das gleiche System für die Dokumentation der Ersatzteilinformation. 1990 führte der Konzern einen elektronischen Teilekatalog für die Publikation in den Werkstätten ein. Die Publikationszeiten der Ersatzteilinformation lagen damals zwischen 4 und 8 Wochen.
Heute erfolgt die Publikation der Ersatzteilinformation in Echtzeit und wird den unterschiedlichen Konsumenten über Webservices zur Verfügung gestellt.
Insgesamt löste das Großprojekt von Mercedes-Benz acht Altanwendungen ab. Über 150 Autoren aller Sparten können jetzt mit dem neuen Ersatzteilsystem arbeiten und dabei WYSIWYG-Funktionen (What You See Is What You Get) nutzen, 3D-Daten erstellen, Informationen filtern und automatisieren oder Künstliche Intelligenz für Autorenprozesse nutzen.
Mit Unterstützung von Quanos hat die Premiumautomarke die Versorgung und Publikation der Ersatzteilsysteme weltweit komplett neugestaltet, 89 Jahre Ersatzteildokumentation in einem einzigen System vereint und sie überall verfügbar gemacht – für freie Werkstätten, Multibrand-Portale, aber auch für Versicherungen.
Die neue Ersatzteil-Plattform bildet dabei die Single-Source-of-Truth. Anwender können Ersatzteile einfach recherchieren, indem sie zum Beispiel die Fahrzeugnummer eingeben und sofort die passenden Teile sehen. „Über 250.000 Retail-User nutzen heute die Kanäle von Mercedes, um Teile zu recherchieren“, sagt Manuel Hauser, Lead Business Architect für Ersatzteilinformationen bei Mercedes-Benz, und rechnet vor: „Das sind 20 Millionen Anfragen täglich.“
Insgesamt stecken in der Ersatzteil-Plattform 50.000 digitale Ersatzteilkataloge und Daten für zwei Millionen Teile. „Trotzdem erreichen wir mit Quanos eine Response-Time von nur 70 bis 90 Millisekunden – das ist weniger als ein Blinzeln dauert“, sagt Hauser.
„2020 haben wir das letzte Altsystem abgeschaltet und können heute mit einer zukunftsorientierten Lösung alle Teileinformationen weltweit einfach darstellen“, berichtet Jürgen Scharpf zufrieden.
In den sechs Jahren, die das Projekt aufgrund der Datenmenge und der Komplexität gedauert hat, haben sein Team und Quanos insgesamt mehr als 2.000 Sprintevents produktiv abgeschlossen. „Dafür gebührt Quanos die allerhöchste Anerkennung“, sagt Scharpf. „Die Qualität ist unabhängig vom Firmennamen unseres Projektpartners gleichgeblieben, weil die Menschen, die hinter dem Produkt stehen, stets die gleichen sind.“
Für Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen wie Mercedes-Benz, teilt er abschließend ein paar wichtige Learnings:
„Die neue Ersatzteil-Plattform bietet dem Mercedes-Benz-Team eine Grundlage für weitere Entwicklungen und Verbesserungen. Erste Neuerungen sind bereits umgesetzt, wie die Automatisierung von Explosionszeichnungen oder die visuelle Navigation zu Ersatzteilen über eine Darstellung des Fahrzeugs. Mit dem Abschluss des Projektes iParts endet für uns eine einzigartige Zeit, aber nicht unsere einzigartige Zusammenarbeit mit Quanos“, schließt Jürgen Scharpf ab.
Mercedes-Benz AG
„Die neue Ersatzteil-Plattform bietet dem Mercedes-Benz-Team eine Grundlage für weitere Entwicklungen und Verbesserungen. Erste Neuerungen sind bereits umgesetzt, wie die Automatisierung von Explosionszeichnungen oder die visuelle Navigation zu Ersatzteilen über eine Darstellung des Fahrzeugs. Mit dem Abschluss des Projektes iParts endet für uns eine einzigartige Zeit, aber nicht unsere einzigartige Zusammenarbeit mit Quanos.“
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