Quanos-Kunden testen neue Cloudsoftware: Betaphase - Der Quanos InfoTwin im Härtetest

Quanos hat in seinem Portfolio zwei Lösungen für die produktbegleitende Dokumentation sowie das Service- und Ersatzteilmanagement, die in vielen Firmen seit Jahren erfolgreich und nicht selten in Kombination miteinander genutzt werden. Diesen hochgradig individualisierbaren Lösungen stellt das Unternehmen mit der Cloudlösung Quanos InfoTwin nun eine schnell einsetzbare, vorkonfigurierbare Alternative zur Seite. Die ersten Unternehmen haben schon Erfahrungen mit dem neuen System gesammelt, wie Johannes Görz, zuständig für Business Development Operation und Strategische Projekte bei Quanos Solutions, berichtet.

Die heutige Quanos Solutions entstand im Jahr 2020 aus dem Zusammenschluss dreier Marktführer: SCHEMA GmbH mit Lösungen für Management und Verteilung technischer Informationen sowie TID Informatik GmbH und Docware GmbH mit zwei komplementären Lösungen für Informationssysteme und Teilekataloge. Die drei Unternehmen haben eine beeindruckende Referenzliste an Firmen, die zu einem nicht geringen Prozentsatz Lösungen aus beiden Bereichen einsetzen. Quanos bietet seinen Kunden über 20 Jahre Erfahrung und eine hochkompetente Mitarbeiterschaft, die bei Einführung und Nutzung unterstützen. 

Die bisherigen Quanos-Lösungen für Service- und Ersatzteilmanagement sind an die Anforderungen der Unternehmen anpassbar. Solch individuell angepasste Lösungen erfordern logischerweise einen gewissen Aufwand bei der Einführung, beispielsweise um die vorhandene Datenbasis so zu optimieren, dass die Software ihre Effizienzvorteile voll ausspielen kann. Um diesen Aufwand zu vermeiden, hat Quanos nun aus der langjährigen Erfahrung mit solchen Einführungsprojekten mit InfoTwin eine Standardlösung entwickelt, die die Vorteile der individuellen Lösung mit einer best-practice-basierten Vorkonfiguration verbindet. 

Quanos InfoTwin ist eine moderne Cloudanwendung, „die die Informationswelten rund um Ersatzteile und Dokumentation zusammenbringt“, wie es Görz beschreibt. „Ziel der Lösung ist, dass der Service produktiv arbeiten kann, indem er alle Informationen erhält, die zu seiner Arbeit notwendig sind – von den passenden Ersatzteilen über produktbegleitende Informationen bis hin zu Service- und anderen Dokumenten. Wir führen in InfoTwin alle produktrelevanten Informationen zusammen und machen sie auffindbar. Gerade letzteres ist wichtig – was nutzt es, alle relevanten Informationen zusammenzuführen, wenn sie dann in einer großen Datenbank verschwinden und nicht aufgefunden werden können? Da ist die Verknüpfung der Daten entscheidend, die von einem bestimmten Asset, also einer genau identifizierten Maschine, zu den für genau diese Maschine relevanten Ersatzteilen und den dazugehörigen Informationen führt.“ 

Ziel ist es, den InfoTwin als zentrale Informationsplattform mit den anderen Prozessen im Unternehmen zu verbinden, beispielsweise mit dem Ersatzteilverkauf, den Wartungsplänen und sogar mit Echtzeit-Maschinendaten. Auch Field Service Management-Systeme können angebunden werden – eine Daten-Drehscheibe entsteht. Mit dem InfoTwin bietet Quanos eine standardisierte Lösung, die sich schnell implementieren lässt, für Unternehmen, die statt individuell zugeschnittener Lösungen ein vorkonfiguriertes System bevorzugen. 

 

Mehr Gewicht auf Einfachheit und Geschwindigkeit statt auf Individualität 

Ein großer Unterschied zwischen Quanos InfoTwin und den bestehenden Lösungen von Quanos ist der Umgang mit Daten. Bei den bestehenden Lösungen Quanos SIS.one und SCHEMA ST4 steht die möglichst automatisierte Bearbeitung von Daten im Vordergrund. Dazu müssen die Daten nicht nur vollständig sein, sondern Daten aus verschiedenen Quellen müssen auch miteinander in Bezug gebracht werden, damit die Automatisierungsfunktionen optimal arbeiten können. InfoTwin arbeitet mit einem vordefinierten Datenmodell, in das bestehende Daten nach und nach integriert werden können. 

Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass Datenbestände inkrementell in die Datenbank hochgeladen werden können – statt eines „Big-Bang“-Einführungsprojekts mit hohem Aufwand lässt sich der Übergang fließend gestalten und die Lösung schrittweise in Betrieb nehmen. So können die Anwender schneller mit dem System arbeiten und sehen schneller den Mehrwert der Lösung. Görz nennt dies: „Man kann anfangen, bevor man alle Hausaufgaben gemacht hat“ – ideal für Unternehmen, die ohne großen Aufwand in die Informationsplattform einsteigen möchten. 

„Das Problem ist die Verknüpfung der Daten bei der Integration“, erläutert Görz. „Der Kunde beginnt beispielsweise damit, die Produktstrukturen, meist in Form von Excel-Listen, ins Portal hochzuladen, danach folgen alle Dokumentationen. Nun muss aber eine logische Verknüpfung zwischen den Bauteilen beziehungsweise Baugruppen und den Dokumentationselementen hergestellt werden – hier stecken dann viel Arbeit und Gehirnschmalz drin“. 

 

Interessante Erkenntnisse in der Closed Beta-Phase 

Aktuell wird das System in einer Closed Beta-Phase mit Pilotkunden erprobt und optimiert. Dabei geht es auch um grundsätzliche Fragen, wie Görz sagt: „Wir gehen da sehr offen dran und stellen Fragen wie: Ist das technische Konzept stimmig? Können Powernutzer das System selbst einstellen? Kommen die Kunden mit dem neuen System schneller zum Ziel? Bevor wir das System fertigentwickeln, testen wir so die Praxistauglichkeit.“ 

Bewusst wurden dabei Kunden ausgesucht, die die bestehenden Lösungen von Quanos Service Solutions und Quanos Content Solutions einsetzen und die Leistungsfähigkeit der individualisierten Systeme kennen. Der Einsatz der Cloudlösung wird dabei dadurch erleichtert, dass die Datenbestände dieser Kunden schon optimal geeignet sind - Datenprobleme also nicht auf die Beurteilung der Funktionalität durchschlagen. 

Die Betaphase startete mit drei Firmen, die aus unterschiedlichen Branchen stammen und unterschiedliche Produkte und Anforderungen haben: Ein Anlagenbauer, ein Sondermaschinenbauer und ein Serienfertiger aus dem Maschinenbau. „Wir starteten die Betaphasen nacheinander, so konnten wie beim ersten Kunden lernen, verbessern und den zweiten Kunden gleich mit dem verbesserten Stand starten lassen“, erinnert sich Görz. Von Ende Juni bis Mitte August wurde so pro Woche und Kunde ein einstündiger Workshop veranstaltet, im Oktober folgten Konzeptworkshops, wo die Erfahrungen der Betakunden ausgewertet und vertieft wurden. 

„Die ‚Learnings‘ sind bisher sehr unterschiedlich“, sagt Görz. „Die Unternehmen gehen schon sehr unterschiedlich an die Datenstrukturen ran. Wo der Sondermaschinenbauer jede einzelne Maschine ansprechen möchte, ist diese feine Auflösung für den Serienfertiger eher hinderlich. Diese Breite der Anwendung müssen wir in der Oberfläche umsetzbar machen, so dass jeder die Infos bekommt, die er benötigt, ohne die Oberfläche komplett zu überladen.“ 

Eine weitere Erkenntnis für Görz: „Manche Unternehmen benötigen eine Produkthierarchie, in der bestimmte Dokumente für ganze Produktfamilien gelten und andere für einzelne Varianten. Auch das müssen wir abbilden können, ohne zu viele Sonderfälle in die Cloudlösung einbauen zu müssen. Genau dieser Input macht die Closed Beta für unsere Entwickler so wertvoll.“ 

 

Kundenstimmen 

Die Betakunden haben schon einige positive Erfahrungen mit InfoTwin gemacht. Die WILO SE aus Dortmund ist ein multinationaler Technologiekonzern und einer der weltweit führenden Premiumanbieter von Pumpen und Pumpensystemen für die Gebäudetechnik, die Wasserwirtschaft und die Industrie. Heute sind über 8.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit für Wilo tätig. 

Holger Danielzik ist seit vielen Jahren im Servicebereich tätig und war auch vor acht Jahren an der Einführung des Quanos CATALOGcreator® beteiligt: „Ich bin kein Programmierer, aber mit etwas Hilfe von Quanos und dank des logischen Aufbaus der Software habe ich die Konfiguration des InfoTwin in nur ein bis zwei Tagen abgeschlossen.“ Bestehende Daten ließen sich nach Aussage des Service- und Ersatzteilspezialisten mit nur marginalen Anpassungen in das neue System übertragen, „lediglich die Struktur der Stücklisten musste etwas angepasst werden.“ 

„Es war ein tolles Gefühl, als das System auf den ersten Versuch die passenden Bilder zum Produkt anzeigte“, erinnert sich Danielzik. „Der Quanos InfoTwin ist einfach zu bedienen und ermöglicht schnelle Erfolge, bestehende Stücklisten lassen sich schnell einbinden und mit den anderen Daten zu einer Katalogstruktur verknüpfen. In der Dokumentation nutzen wir Schema ST4, diese Daten lassen sich ebenfalls ohne großen Aufwand in InfoTwin integrieren.“ 

Ebenfalls am Betaprogramm beteiligt ist die MINDA Industrieanlagen GmbH aus Minden. Der Sondermaschinenbauer entwickelt und fertigt individuelle Intralogistik- und Fördertechniklösungen für verschiedene Branchen. Dabei steht MINDA für Qualität und hohe Produktautomatisierung. Das im Jahr 1979 gegründete Unternehmen vereinigt Projektierung, Konstruktion, Steuerungstechnik, Visualisierung sowie Montage, Inbetriebnahme und Service unter einem Dach. MINDA beschäftigt knapp 600 Mitarbeiter in Deutschland und in den USA und integriert alle Prozessschritte im eigenen Hause. 

Die technische Redakteurin Lena Bredemeier ist in ihrer täglichen Arbeit für die Quanos-Produkte Schema ST4 und CATALOGcreator® verantwortlich: „Wir wurden auf einer Messe gefragt, ob wir am Betatest teilnehmen möchten und sagten spontan zu, aus Interesse daran, wie sich die Quanos-Produkte weiterentwickeln. Die Betaphase begann mit einem Workshop, in dem uns Daniel Binder und Johannes Görz Funktionen und Handhabung des InfoTwin nähergebracht haben. Uns wurde zudem gezeigt, wie wir die Informationen in den InfoTwin importieren.“ 

Bredemeier schildert ihre ersten Erfahrungen: „Die neue Oberfläche ist toll – wenn man etwas einmal gemacht hat, hat man die Bedienung verstanden. Und wenn es Probleme gibt, sind die Quanos-Mitarbeiter schnell mit Hilfe zur Stelle. Uns hat vor allem interessiert, wie schnell man Daten in das System hineinbekommt und wir waren positiv überrascht. Bei uns ist praktisch jede Maschine ein Einzelstück. Wir können das sauber im InfoTwin abbilden, jede Maschine nach Seriennummer auswählen und deren individuellen Ersatzteilkatalog aufrufen.“ 

„Wir haben Testkunden erzeugt“, erläutert Bredemeier weiter, „und Maschinenstrukturen, Stücklisten, Dokumentationen und Modelle importiert. All diese Informationen ließen sich mit geringem Aufwand verknüpfen – genau so, wie wir es als Sondermaschinenbauer im Alltag brauchen.“ 

Bredemeier ist mit der neuen Software sehr zufrieden: „Mit dem InfoTwin ist eine Informationsquelle geschaffen worden, die nicht nur dem Kunden die Arbeit vereinfachen kann, sondern beispielsweise auch dem Monteur oder Servicetechniker. Egal ob es um Ersatzteile oder Instandhaltungsarbeiten für den Kunden und Servicetechniker geht oder um die Montage oder den Transport der Maschine für den Monteur, durch die gebündelten und filterbaren Informationen können viele gleichzeitig von den Informationen profitieren, die der InfoTwin bereitstellt.“ 

 

Fazit 

Mit dem InfoTwin ist Quanos auf einem guten und innovativen Weg in die Zukunft. Die Betatester loben die einfache Datenübernahme in die Cloudlösung und die einfache Konfiguration. Damit baut das Unternehmen neben den etablierten, hochanpassbaren Lösungen eine zweite Produktlinie auf, die sich optimal für Unternehmen eignet, die weniger Customizing und schnellere Umsetzung benötigen.