Service als Zukunftsstrategie für Baumaschinenhersteller

Veröffentlicht: 28.09.2023 Aktualisiert: 09.11.2023

Die Baumaschinenbranche steuert auf umsatzschwache Zeiten zu. Kunden wollen lieber mieten statt kaufen und legen Wert auf eine lange Lebensdauer und den reibungslosen Betrieb von Baugeräten. Grund genug für Hersteller, jetzt mithilfe von digitalen Tools den Service zu stärken. Erfahren Sie, welche Lösung dabei hilft und welche Herausforderungen Sie damit bewältigen.

Fehlende Fachkräfte, steigende Kosten: Was die Baumaschinenbranche beschäftigt

Aktuell befinden sich die Baumaschinenhersteller an einem konjunkturellen Scheideweg: Aufträge aus der Vergangenheit sorgten dafür, dass sie 2023 in den ersten drei Quartalen gut ausgelastet waren und für das Gesamtjahr laut VDMA einen Umsatzrekord erwarten. Allerdings kommen immer weniger Aufträge nach. 

Im Geschäft mit Baggern, Planierraupen, Radladern und Co. zeichnete sich von Januar bis Mai dieses Jahres ein Auftragsrückgang von 19 Prozent ab. Vor allem im Wohnungsbau machen sich die Zinserhöhungen und Kostensteigerungen der vergangenen Monate bemerkbar und sorgen dafür, dass Projekte nicht mehr finanzierbar sind.  

Im September 2023 berichtete das ifo-Institut, dass ein Fünftel der Firmen im deutschen Wohnungsbau deshalb Projekte stornieren musste. Ein Trend, den auch die Maschinenlieferanten zu spüren bekommen. Zur angespannten Lage tragen außerdem 

  • der Druck aus China, 
  • eine durch Bürokratie und Überregulierung eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit, 
  • gestiegene Bau- und Materialpreise, 
  • Bestrebungen für mehr Nachhaltigkeit, 
  • der Fachkräftemangel und 
  • die Digitalisierung bei. 

Der Bundesverband der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen (bbi) schätzt, dass die konjunkturelle Unsicherheit vor allem im Immobilienmarkt die Nachfrage nach Neumaschinen dämpfen und stattdessen das Geschäft mit Mietmaschinen befeuern wird. Die Vermietung von Bau- und Industriemaschinen in Deutschland mache schon heute 20 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche aus, der bei 12 Milliarden Euro liegt.  

Miet- oder Leasing-Modelle ermöglichen es Bauunternehmen, teure Anschaffungskosten zu sparen, flexibel auf Änderungen im Projektablauf zu reagieren und die Verantwortung für Wartung und Instandhaltung dem Vermieter zu überlassen.  

Um mit all diesen Entwicklungen Schritt halten zu können, müssen Baumaschinenhersteller ihre bisherigen Geschäftsmodelle und Prozesse überdenken.  

Service im Fokus: Welche Hürden Sie jetzt überwinden müssen

Mieten statt kaufen, Service statt Neumaschinen – diese Trends erfordern schon bald höchste Flexibilität und Exzellenz im After-Sales von Baumaschinenherstellern. Warum die Weiterentwicklung und Optimierung von Serviceprozessen für die Baumaschinenbranche immer wichtiger wird, zeigen folgende Herausforderungen

  • Hersteller werden zu Betreibern. Output-basierte Erlösmodelle erfordern jedoch effiziente und digitalisierte After-Sales-Prozesse und ein strukturiertes Management von Servicedaten. 
  • Baumaschinen müssen nicht nur zuverlässig funktionieren, sondern im Sinne der Nachhaltigkeit auch möglichst lange laufen. Voraussetzung für ein effizientes Lifecycle-Management ist Transparenz über Fahrzeuge, Geräte und Ersatzteile. 
  • Der Zeit- und Kostendruck bei Bauprojekten ist groß. Sparpotenziale sehen 74 Prozent der Bauunternehmen in der effektiven Gerätewartung. Doch 58 Prozent zögern die Wartung oft bis zum Ausfall hinaus – unter anderem, weil es an Servicekräften mangelt. Ein Problem, mit dem auch die Hersteller kämpfen.  
  • Baumaschinen werden immer komplexer. Deshalb gewinnen effiziente Lösungen für die einfache Ersatzteilidentifizierung sowohl für die Nutzer der Maschinen als auch für die Hersteller an Bedeutung. 
  • Kräne, Planierraupen und andere Baugeräte eines Herstellers sind oft auf verschiedene Mieter, Baustellen und Länder verteilt – eine echte Herausforderung für die Ersatzteillogistik. Drittanbieter können oft mit schneller Verfügbarkeit bei Ersatzeilen punkten und drohen, den Herstellern das Wasser abzugraben. 

 

Die Lösung: Digitalisierung des Baumaschinen-After-Sales

Der Service der Baumaschinenhersteller befindet sich an der Schwelle zur Servicetransformation oder steckt schon mittendrin. Jetzt müssen die Weichen gestellt werden, um den Auftragsrückgang abzufedern, der sich bereits andeutet.  

Dazu sind digitale Werkzeuge und Prozesse notwendig. Eine Möglichkeit, um Ihren After-Sales möglichst schnell auf Kurs zu bringen, sind einfach zu implementierende Softwarelösungen. Baumaschinenhersteller können zum Beispiel mit dem Ersatzteilkatalog-System Quanos SIS.one starten und im Handumdrehen digitale Ersatzteilkataloge erstellen.  

Wie unterstützen digitale Ersatzteilkataloge den Baumaschinenservice? 

Alle Daten rund um Ihre Baumaschinen und deren Wartung und Ersatzteile lassen sich in einem digitalen Ersatzteilkatalog zentral und transparent organisieren. So bieten Sie Ihren Kunden das, was sie einer Studie von McKinsey und dem VDMA zufolge erwarten: Mehrwertdienste im Bereich Services, After-Sales und Wartung, die die Transparenz bei Ersatzteillieferungen erhöhen. 

Digitale Ersatzteilkataloge verbessern außerdem die Prozesse vor der Lieferung – indem sie  

  • die Ersatzteilidentifikation vereinfachen, 
  • vernetzte und aktuelle Service-Informationen bieten, 
  • Geräte und Teile nutzerfreundlich darstellen, etwa in Form von 3D-Grafiken, und 
  • Informationen rund um die Reparatur, Wartung und Instandhaltung von Baugeräten zur Verfügung stellen. 

Auf der Nutzerseite steigt laut VDMA-Studie der Wunsch nach intuitiv zu bedienenden Applikationen: Da die Nutzer der Geräte häufig wechseln, müssen Services besonders bedienerfreundlich und ohne intensive Schulungen zugänglich sein. Mit einem digitalen Ersatzteilkatalog erfüllen Sie diese Anforderung, ohne Ihr Service-Team zusätzlich zu belasten – zum Beispiel mit Self-Service-Portalen auf Basis Ihres Ersatzteilkatalogs

Vorteile digitaler Ersatzteilkataloge für den After-Market bei Baumaschinen

Sie kennen die eingangs genannten Herausforderungen nur zu gut? Als Baumaschinenhersteller sind Sie mit Quanos SIS.one in der Lage, diese effektiv zu meistern.  

  • Fachkräftemangel: Quanos SIS.one vernetzt alle relevanten Teileinformationen in einem System und macht sie 24/7 für Sie und Ihre Kunden verfügbar – damit Ihr Service-Team mehr Zeit für seine Kernaufgaben hat. 
  • Digitalisierung: Das digitale Katalogsystem bietet einen niederschwelligen Einstieg in den digitalisierten After-Sales. Durch Anbindung weiterer Systeme lässt sich Quanos SIS.one zu einem umfassenden Service-Informationssystem ausbauen oder um Shop-Funktionen ergänzen. 
  • Nachhaltigkeit: Digitale Ersatzteilkataloge vereinfachen die Wartung und Instandhaltung und helfen damit, die Lebensdauer von Baumaschinen zu verlängern. 
  • Wettbewerbsfähigkeit: Sie möchten in Zukunft Betreibermodelle wie „Pay per Use“ anbieten oder auf Output-basierte Erlösmodelle setzen? Digitale Ersatzeilkataloge liefern die notwendige Datenbasis dafür. Integriert in digitale Zwillinge tragen sie dazu bei, den Output Ihrer Maschinen zu steigern. 
  • Service-Exzellenz: Digitale Ersatzteilkataloge sind einfach zu bedienen und führen Ihre Techniker und die Nutzer Ihrer Baugeräte intuitiv zum richtigen Ersatzteil. Das ermöglicht Ihnen, mehr Zeit in den Ausbau Ihres Service-Geschäfts zu investieren, Ihren Umsatz zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. 

Ersatzteilkataloge so effizient erstellen wie Liebherr

Einer der größten Baumaschinenhersteller weltweit setzt im Service bereits auf die Ersatzteilidentifikation mit Quanos: Liebherr publiziert in seinem Kundenportal digitale Ersatzteilkataloge für Baumaschinen und weitere Nutzfahrzeuge und spart damit den eigenen Mitarbeitern und den Nutzern seiner Geräte Zeit und Kosten

Sie möchten wie Liebherr von den Vorteilen digitaler Ersatzteilkataloge profitieren? In unserem eBook erfahren Sie alles, was Sie über das Thema wissen müssen. Für Fragen oder konkrete Beispiele, wie ein Ersatzteilkatalog Ihren Service unterstützt, kontaktieren Sie uns gern. 

 

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